Herbst Eindrücke

Herbst Eindrücke

Aufblitzende Spinnegewebefäden
im Sonnenlicht flirrende Blätter
der Rotbuche im Wind
Schattenblättertanz am Mauerwerk
Hell umrandete Hasenaugen
Behäbig schaukelnde Tannen
Bienen die träge die letzten gelben Blüten
umschwirren

Ich versuche zwischen all den wärmenden
Stoffen dampfenden Suppen den glühenden
Farbrausch ein Polster für meine Seele
herzustellen

Mich erfreuen an den dynamisch explodierenden
Farben der Blätter und ihnen beim taumelnden
Segeln auf die Erde zu zusehen

Ein Stück Heimat

 In den Kapriolen der Zeit nach Dingen suchend, die Bestand hatten. Der Versuch ihr Einhalt zu gebieten, allem Stabilität zu geben. Stabilität ein seltenes Gefühl in den frühen, sich ständig veränderten Kinderjahren. Stabilität, die das weiche Fell unserer Katze und ihre offenen Ohren mir vermittelten. Mein Kletterbaum mit seinen Narben und den glatten Stellen ohne Rinde. Das rascheln der Blätter, das dunkle Seufzen, das den Baum manchmal durch zuckte. Das sanfte Biegen im Wind. Mir zugewandte Maronenbraune Augen. Der liebliche Duft von Heckenrosen. Die alles verschluckende Dunkelheit und das Absinken, auf der weichen, nachgiebigen Matratze. Ich wollte am liebsten sofort losfahren, mit dem Zug so dahin gleiten. Aber ein Stück Heimat würde ich gerne mitnehmen. Wie zum Bespiel die Bettwäsche, mit dem unvergleichlichen, vertrauten Geruch an Zuhause.