Sonntag, 29. Juni 2014

Poetry






Die etwas andere Liebesgeschichte

Ohne Punkt und Komma


Zerknüllte Kissen der Geruch
von Regen mit der Wucht
von felsiger Brandung
vibrierenden Wänden knalltest
du in mein Leben

Rose farbender Zorn ohne
Norm Punkt und Komma
überfließende Herzen beim
Scheine von flackernden
Kerzen hieltest du meine
Hand knüpftest ein zartes
Herzensband

Entfachtest einen Liebebrand
mit dem Blick aus dem Fenster
mitten in den Regen hinein
Im Kerzenschein lehrtest du
mich glücklich zu sein

Lila farbendes Blütenmeer
regennasse Straßen Schnecken
Sommer Regenhut
Was geht es uns gut

Einbahnstraße der Gefühle
Sommer Anfang der Klang
des fallenden Regens

Schnecken Wunderland
welch tiefe Liebe uns
verband Schatten an der Wand
niesender Elefant weg
gerannt
Am Straßenrand die
Libelle Zuflucht fand
flüsternde Blicke schreiender
Mund zerfressene Wahrheit
verschwommene Klarheit
Toleranz Akzeptanz
Regentanz Regentanz
Lawinengefahr mit wehendem
Haar so schwebtest du in mein
Leben hast mir Halt gegeben

Miauende Katz süßer Fratz
vom Regen gebeugte Natur
Schnellzug der Gedanken
Liebesranken ganz ohne
Schranken



Zeichnung von meiner Tochter
Foto: We heart it






Donnerstag, 26. Juni 2014

#Ein seltsames Spiel zwischen Leidenschaft, Melancholie und Leichtigkeit





















Aus einem alten Kofferradio erklang eine am Herz ziehende Tango Melodie, die Töne steigerten sich ins unerträgliche. Hedwig schlug fest zu und tänzelte ein wenig herum. Sie wollte gar nicht genau wahrnehmen, welche Sehnsucht diese Melodie in ihr erweckte. Es war ein seltsames Spiel zwischen Leidenschaft, Melancholie und Leichtigkeit, das in ihr entstand. Einerseits Stierkampf, andererseits der weite Blick aufs Meer, mit leichter, salziger Brise. Dann wieder in der Sonne dösende Hunde auf Steinstufen, barfuß spielende Kinder. Frauen in knallroten Kleidern, mit schwarz gekleideten Männern eng umschlungen. Die sich ganz dem Takt der Musik hingaben. Oh es gab Zeiten in ihrem Leben, bevor sie Magnus kannte, da beneidete sie die in der Sonne dösenden ,staubigen Hunde, die barfuß spielenden Kinder. Und ein wenig auch das Tango tanzenden Paare, obwohl diese Intensität von Musik, Körpern, Bewegungen, dieses Knistern in der Atmosphäre flößte Hedwig auch Angst ein. Andererseits war der Moment des Tanzes von solch unglaublicher Intensität und Leidenschaft, das sie sich ihn auch nicht ganz entziehen konnte und eine leise klopfende Sehnsucht nach solchen intensiven Momenten, Begegnungen in ihr entstand. Dieses Feuer, das so hell prasselnd die Nacht erhellte, sie wollte es auch in ihrem Leben spüren. Wie leer, kalt, verlassen würde es sein, wäre es dann nicht schlimmer als zuvor? Treiben lassen auf den Wellen der Musik und nicht hart wieder aufzuprallen, auf den Boden der Tatsachen, davor hatte Hedwig Furcht. Lieber sprang sie gar nicht auf diese Welle auf, unterdrückte ihre Emotionen, um sich vor dem harten, grausamen Aufprall zu schützen. Aber jetzt heute hörte sie diese Musik anders, als eine Verheißung mit Vorfreude auf ihre Zukunft. Sie wiegte sich sanft in der Hüfte, spürte wie die Bewegung ihren Körper erfasste, um ihren Bauchnabel herum ein freudiges Gefühl entfachte. Hedwig striff alle Fesseln ab und ungeniert ließ sie ihren Körper sich zu der Musik bewegen, mitten auf dem Acker. Mit dem Fuß hatte sie ihren Kaffee Becher in den Lehm befördert.
Fotos:we heart it

Montag, 23. Juni 2014

http://www.neobooks.com/werk/28892-trotzdem-irgendwie-gluecklich.html


Das alte Haus
Die Farbe bröckelt von den Wänden ab
Die Fenster sind zersprungen
Der Wind summt ein Lied von Verlassenheit
und früherer Zeit

Pflanzen klettern wild und unkontrolliert
an dem Mauerwerk empor

Durch leere, kahle, lange Korridore
sucht die Sonne sich Einfallstore

Hüllt alles in magisches Licht
Verzaubert was bald zusammen
bricht.

Der Wind summt ein Lied von Verlassenheit
und früherer Zeit

Mit verschwommenen Blick und zaghaften Schritt gehe ich den Sonnen
durchfluteten Korridore entlang.
In meinem Inneren ertönt ein Geigen Sonett wie Großvater es oft hörte.
Das Klappern meiner Absätze dröhnt an mein Ohr, scheint die Erinnerung zu verzerren, zu stören. Als Kind platschten meine nackten Füße über das glatte, warme Parkett . Im Winter rutschte ich auf Wollsocken über den leeren Flur. Mit Freunden veranstalteten wir wahre Rutsch-weiter- Wettbewerbe. Großvater stand mit seiner Pfeife im Mund eingehüllt in Vanille Aroma da und spielte den Schiedsrichter.



Meine Geschwister und ich wollten uns um 15°° Uhr im blauen Salon treffen, um über die Zukunft des Hauses, das seit zehn Jahren leer stand,
etliche Streitigkeiten, Intrigen, ans Tageslicht gebracht hatte abzustimmen.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, ich hatte noch eine halbe Stunde Zeit, also ging ich Richtung Wintergarten und betrat durch die verwitterte Tür
den Garten. Irgendwo im Beet lagen Reste vom Osterschmuck, bunte, abgeblätterte, grüne, rote Lackstückchen, sahen aus wie unerforschte Blumen. Die Erinnerung ans Osterei suchen tauchte wieder auf. Riesig
Spaß hat es in dem großen Garten gemacht, oft fanden wir völlig geschmolzene an einem warmen Sommertag. Mit verschmierten Mündern, stolz weil ich es ergattert hatte, gab ich Großvater das Silberpapier.
Gleich würde ich sie wiedersehen, meine kleine Schwester Resa.
Resa feingliedrig, dünnhäutig, mit langen schmalen Fingern, ihre Hände
gestikulieren, um ihren Worten Kraft zu verleihen.
Optisch out of Norm, sie hat eine dicke Norwegische Wollmütze mit einem überdimensionalen Bommel auf zu einem fliederfarbenen Shirt
mit buntem Comic Druck.
Irgendwann wurde die Mütze ihr Markenzeichen, sie wurde „Resa Mütze“
genannte. Ihre blasse Haut bleibt trotz Mütze im Raum blass, überirdisch, Elfenbeinfarbend.
Sie konzentrierte sich völlig auf ihr Essen im blauen Salon, scheint mit dem gesamten Körper zu schmecken. Atmet erst den Duft der Kräuter,
verharrt andächtig bevor sie sich in Zeitlupen Tempo etwas in den Mund schiebt. In dem Moment sieht ihr Mund wie ein zufriedener Kindermunaus. Dann kaut sie genüsslich und lange, lässt ihren Blick in die Weite schweifen.

#Wochenend Story

Wochenend Story

Mit einem schwarzen Trolli einem ratternden und schleifendem Geräusch kam sie in unsere Wohnung. Groß war sie mit ungewöhnlichen Aussehen, irgend etwas an ihrer Augenstellung, ihren Bewegungen, erinnerte mich an einem im Busch lauernden Luchs.

Dann zogen sie gleich wieder los, meine Tochter und das Luchs Fräulein zum Erdbeeren pflücken.
Mit prall gefüllten Papp Gefäßen voller duftenden, verlockend aussehenden Erdbeeren kamen sie
zurück.

Um ihre Turnschuhe aus zu ziehen setzte sie sich einfach auf das Laminat, vertiefte sich in die Bindung ihrer Schnürsenkel. Sie bediente nicht sämtliche Hebel der üblichen, freundlichen, plätschernden Konversation. Setzte sich auf das Sofa, als wäre es ihr nicht fremd, grub sich eine gemütliche Sitzhöhle und nahm entspannt, gelangweilt an der Konversation teil.

Ohne jegliche Eile irgend einem Geltungsdrang, Verpflichtung, Gefühl oder so. Mit den Fingern
griff sie sich Erdbeeren und lies sie genüsslich im Mundraum zergehen, um ihr volles Aroma aus
zu kosten.

Der Trolli wurde geöffnet und Dinge quollen daraus hervor. Im Zimmer meiner Tochter vermischten sich altvertraute und fremde Gegenstände.Auf dem Bett schlängelte sich wie eine grüne Schlange, durch den Dschungel an Stoffen und Farben, Decken, ein kuscheliger Dino Schlaf Overall.

Unbekannte  Gerüche,Geräusche bahnten sich einen Weg durch unsere Wohnung. eingeschlichene Mechanismen und Rituale wurden verändert, aufgebrochen, neu gefüllt.
Neue Geschmacks Synapsen wurden angelegt, andere Geschmacks Verbindungen schlängelten
sich durch meinen Mund.

Der Trolli Reiss


verschluss wurde zugezogen, alles Fremde wieder eingepackt, das rattern entfernt sich. Doch durch die Wohnung weht ein fremdartiger Hauch. Auch die ungewohnten Geruchs Partikel verflüchtigen sich allmählich.
Fotos:we heart it

Sonntag, 8. Juni 2014

#Ist Glück zwanglos?

Ist Glück zwanglos

In den Momenten an denen wir über
es nachdenken es erfassen es halten
möchten hat es sich bereits verflüchtigt

Es ist ein Hauch ein Gefühl wie ein
luftiger Hauch 
kann es nur in absoluter Freiheit 
Entspannung Zwanglos Absichtslos
entstehen?

Sonntag, 1. Juni 2014

#Die Zeit






Die Zeit

Die Zeit vergeht wie im Flug
ich trinke aus dem randvoll
gefüllten Krug

Manchmal ist das Leben wie
ein verhüllter Schleiertanz
und wir rennen gegen wände

Die Zeit rinnt haltlos durch
unsere Hände

Wasser gleich hinter lässt
sie keine Spuren

Fotos:WE HEART IT